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Treppeler
Maria Bauhofer

erstellt am: 15.04.2014 | von: englich | Kategorie(n): Konzepte

 

 

MC Treppeler

 

Maria Bauhofer
Treppeler

Szenario

Laura ist einige Zeit durch die Welt gereist. Jetzt wohnt sie in einer Sporthalle, die tagsüber in Gebrauch ist. Abends gehört ihr der ganze Raum. Damit sie sich dort zuhause fühlt, baut sie ihr Möbel auf. Es war ein Gefühl von Luxus, als sie ihren kleinen chaotischen Rucksack gegen den Treppeler austauschte. Sie hat viele Freunde, die sie oft besuchen. Dann setzen sie sich auf und um die Treppe. Das fühlt sich an wie damals, als sie gemeinsam laue Sommernächte auf öffentlichen Plätzen erlebten. Wenn Laura von ihren Reisen erzählt, zeigt sie Erinnerungsstücke, die ihr sehr wichtig sind. Während der vergangenen Monate hat sie gelernt, überall schlafen zu können. Heute ist sie froh, wenn ihre Matten ihr eine ruhige Nische und ein weiches Bett bereitstellen. Die Turnhalle bietet sanitäre Anlagen und seit sie viel unterwegs ist, weiß sie, dass sie alles was sie braucht, in der Stadt kaufen oder benutzen kann. Zuhause ist sie dort, wo ihre Freunde sind und sie einen Ort findet, an dem sie ihre wenigen wichtigen Habseligkeiten greifbar hat.

 

Konzept

Der Treppeler besteht aus drei Teilen mit je einer eigenen Materialität und Aufgabe. Als zusammengesetzte, komprimierte Einheit ist er leicht transportabel, wobei besonders Bewegungen im Innenraum angedacht sind. Jedes Teil kann sich auf seine Weise verdreifachen und bietet so die Möglichkeit, den zu bewohnenden Raum variabel zu gestalten – entsprechend der Tätigkeiten und Anzahl der agierenden Personen. Der Kasten besteht aus haptisch angenehmem Schichtholz. Sein Innenraum dient der Aufbewahrung privater Besitz­tümer. Die äußere Form kann als Sitzmöbel für mehrere Personen, als Schreibtisch, Ablagefläche und visuelle Abgrenzung genutzt werden. Das stabile Alu-Gestänge macht den Treppeler mobil. Aufgebaut lassen sich die drei Matten aus weichem Wollfilz daran aufhängen, um eine visuelle Gliederung des Raumes zu schaffen. Die Matten können desweiteren als große oder kleine Sitz- oder Liegefläche im Raum arrangiert werden. Ziel ist ein Erscheinungsbild, das zum Gebrauch animiert. Dieses Möbel setzt – anstatt dem Besitz einer Wohnung – den Zugang zu technischen Einrichungen eines Haushalts wie Küche, Bad, Toilette usw. voraus. Es bietet die Möglich­keit, Bereiche großer Innenräume, z.B. Hallen, temporär für eine Person einzurichten.

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