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Gemeinwohl bauen
Stadtenwicklung aus Initiative der Bewohner

erstellt am: 24.08.2017 | von: englich | Kategorie(n): Quellen

Ob beim Bäcker, im Café oder auf Partys – sobald man etwas intensiver mit Menschen ins Gespräch kommt, zeigt sich eine Unzufriedenheit mit dem Zustand der Gesellschaft, die das übliche Grundrauschen inzwischen bei Weitem übersteigt. Während die einen ihren Frust intellektuell abbauen, Harald Welzer zitieren und weiter ihrem Alltag nachgehen, ist bei anderen der kritische Punkt erreicht. Sie nehmen die Veränderung selbst in die Hand. So bilden sich überall in Europa Gruppen, die das Gefühl haben, dass es auch anders gehen muss. Mit hunderten Freiwilligen betreiben sie eine Bibliothek, die die Stadt einsparte, wie beispielsweise den Leeszaal Rotterdam, oder geben mit ihrem Engagement Gegenden Hoffnung, in denen bisher jede Stadterneuerung scheiterte, wie die Liverpooler Bäckerei-Kooperative Homebaked. Die Wirkung solcher Projekte überschreitet dabei immer ihren offensichtlichen, rein praktischen Wert. Hier wird über den Nutzen für die Beteiligten hinaus am Gemeinwohl gebaut.

Auch in Deutschland sind die Bürger schon lange nicht mehr nur als Wutbürger aktiv, sondern treiben als ernst zu nehmende Akteure die Stadtentwicklung voran. Mehr noch – die elf gemeinwohlorientierten Projekte, die wir in dieser Ausgabe vorstellen, schwimmen erfolgreich gegen den Strom von Rationalisierung und Profitmaximierung, wirken der Segregation der Stadtgesellschaft entgegen und verbessern, ausgehend von den Problemen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, die Lebensqualität eines ganzen Viertels oder der ganzen Stadt.

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Gemeinwohl bauen – StadtBauwelt 24.2016

 

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